Angeboren oder erziehungsbedingt ?

immer wenn ueber psychische oder emotionale krankheiten diskutiert wird,
kommt die frage auf, inwieweit diese angeboren oder durch erziehung bedingt sind.
wird ein kind mit der anlage fuer eine bestimmte psychische erkrankung geboren,
oder entwickelt sich diese krankheit aufgrund seines kontaktes mit familienmitgliedern,
der umgang oder der gesellschaft in der es aufwaechst? bei den meisten stoerungen
sind wir uns einig, dass die antwort sowohl genetische als auch durch duie umwelt bedingte faktoren
beruecksichtigen muss
( die wichtigste ausnahme von dieser grundlegenden tese waeren krankheiten, die auf eine organische, neurologische
pathologie zurueckgehen wie schizophrenie, tourette-syndrom,authismus und andere mehr )
sowohl die familiengeschichte als auch die individuelle geschichte einer patientin koennen uns hinweise darauf geben, 
zu welchen anteilen genetik und chemische stoffe an ihrer stoerung beteiligt sind
zunaechst einmal koennen wir feststellen,dass wir bei sich selbstverletzenden personen eine kombination von depressiver stoerung
und angststoerungen in unterschiedlichen schweregraden vorfinden die erheblich sind.
es ist wichtig zu betonen das die jeweilige auspraegung dieser kompenenten bei sich selbst verletzenden menschen das ganze
spektrum von >> fast normal << ( sehr milde ) bis >>boesartig << (unheilbar ) umfasst.
das vorhandensein dieser genetischen oder chemischen stoerungen kann an wichtigen
entwicklungsstufen
wie geburt, pupertaet, jugendalter oder auszug aus dem elternhaus deutlich werden, obwohl sie auch zu jeder anderen zeit vor oder nach
diesen speziellen uebergangsphasen auftreten koennen.

die auspraegung, die solch ein chemischer oder anderweitig genetisch vererbter zug letzten endes annimmt,
haengt zum grossen teil davon ab, wie ein kind aufwaechst - wie es grossgezogen wird
wir koennen mit dem gestoerten verhalten von kindern ganz unterschiedlich umgehen
und je nachdem wie diese reaktionen ausfallen, koennen leichtere formen
wie depression und/oder angst oder komplexere und schwerere stoerungen wie phobien, essstoerungen,
zwangsneurosen, borderline-stoerungen und selbstverletzung die folge sein.
das kind, dem die erfahrung, wissen und liebe begegnet wird, entwickelt keine dieser genannten stoerungen
sondern wird mit unterschiedlich stark ausgepraegten anfaellen von angst und/oder depression zu tun haben.
diese stoerungen koennen mit mitteln wie psychotherapie, therapeutischer begleitung bei
familiaeren veraenderungen und medikamenten behandelt werden.
werden die verhaltensweisen oder stimmungen, die durch diese
erblich bzw chemischen stoerungen bedingt sind, jedoch verurteilt und dem kind vorgeworfen
oder von den eltern als anlass genommen, das kind abzulehnen,
es zu fuerchten, sich ihm zu entfremden oder sich emotional von ihm zu distanzieren
dann ist das kind alleingelassen
ein kind, das mit unerklaerlichen und schwierigen gefuehlen allein umgehen muss, zieht sich nach innen zurueck.
es entwickelt sicherheitsmechanismen, um nicht nur dem schmerz der erblichen/chemischen stoerung selbst, sondern auch seinem alleinsein in
diesem kampf gegen die unerklaerlichen und sehr beaengstigenden gefuehlen zu entkommen
je laenger diese isolation andauert desto geringer wird die wahrscheinlichkeit, das eine behandllung ihm hilft.
die sicherheitsmechanismen, die das kind aufbaut, werden mit der zeit ausgepraegter und staerker verinnerlicht
und entwickeln sich schliesslich zum notwendigen bestandteil des individuums.
das ist eine der moeglichkeiten, wie sich eine voll ausgepraegte persoenlichkeitsstoerung entwickeln kann.

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