Elterliches Verhalten, das Selbstverletzung beguenstigt
elterliche aggressionen
gegen das " gestoerte" kind bewirken,
dass das kind die eltern sowohl in schutz nimmt als auch angst hat
ihnen zu missfallen.
diese form des kindesmissbrauchs kann von maessig bis schwer ausfallen -
in jedem fall hat das kind hier erstens niemanden
dem es die schuld geben kann,
und zweitens niemanden, an dem es sich raechen
kann -
ausser sich selbst.
meistens nehmen die selbstvorwuerfe jahrelang zu,
bevor die selbstrache ( in diesem fall selbstverletzung ) beginnt .
ein kind dessen eltern sich
gesund verhalten, wird sich nicht selbstverletzen.
das verhalten der eltern hat die groessten auswirkungen in den fuer die persoenlichkeitsentwicklung
des kindes
wichtigsten jahren. ( von geburt bis zum 6.lebensjahr )
diese jahre, in denen das kind seine eltern am meisten braucht,koennen gleichzeitig
eine sehr anstrengende zeit sein,
was die finanziellen umstaende, die ehe und die tatsache betrifft,
dass mutter und vater des kindes in dieser zeit ihre identitaet als eltern entwickeln.
wenn wir in unsere identitaet als eltern hineinwachsen,
veraendert sich unser gefuehl fuer uns selbst,
ein faktor,
der oft unterschaetzt wird und der doch unsere elternschaft tief gehend beeinflusst.
zwei grundlegende merkmale
fuer die gesunde identitaet von eltern sind:
1. zuverlaessigkeit/autoritaet: beides vermittelt dem kind das gefuehl,
sowohl vor seinen eigenen impulsen,als auch vor den gefahren der aussenwelt
beschuetzt zu werden.
2. zuwendung/herzenswaerme: sie geben dem kind ein gefuehl von wert und selbstachtung
wenn die eltern selbst unterstuetzung
von ihrem kind brauchen oder dem kind nicht genuegend herzenswaerme und aufmerksamkeit
schenken koennen,
geniesst dieses nicht die sicherheit, die es braucht um die natuerlichen
negativen gefuhle zu aeussern,
die alle kinder gelegentlich gegen ihre eltern hegen.
das kind glaubt dann,solche gefuehle wuerden seinen eltern schaden
so das es elternlos zurueckbleibt.
wenn ein kind in seinen wichtigsten entwicklungsjahren
diese umkehr der abhaengigkeit erlebt, wagt es aerger nur gegenueber
sich selbst,
niemals aber gegenueber anderen zu empfinden.
dieses kindwird sich spaeter auf eine art und weise selbst verletzen, die als
"nicht dissoziativ" bekannt ist;
es waechst zum menschen herander an einer unertraeglichen wut leidet,
die er nur gegen sich selbst richten kann.ein kind,das in den entscheidenen
jahren nicht geneuegend herzenswaerme und
zuwendung erfaehrt,oder das den grausamkeiten der eltern ausgesetzt ist, wird
die zweite form von selbstzerstoererischem verhalten zeigen,
die dissoziative;
es fuehlt sich getrennt
von seinen eltern,von anderen menschen und lezten endes von sich selbst.
wird diese person von diesem gefuehl der bindungslosigkeit "ueberfallen"
hat sie das gefuehl,
sich psychisch zu verlieren.
an diesem punkt braucht sie eine wirkungsvolle ablenkung, mit der sie diese
psychische " aufloesung"
in organisierte bahnen lenken und damit zum stillstand bringen kann.
koerperlicher schmerz und das eigene blut bieten diese ablenkung und dienen
als werkzeuge
mit deren hilfe sie sich neu zentrieren kann.
der plan wird in den ersten 6 lebensjahen entworfen.
das konkretere muster wird meistens erst unmittelbar vor der pupertaet, mit
etwa zehn, elf jahren sichtbar.
zu diesem zeitpunkt erleben wir ein sich selbstverlezendes maedchen als person,
deren beziehungen fehlgeschlagen sind. weil sie keine befriedigenden beziehungen
hatte, hatte sie auch keine gelegenheit,
die sprache des emotionalen ausdrucks zu erwarben, die wir lernen, wenn wir
mit anderen menschen zutun haben. da ihr die worte fehlen, um ihren emotionalen
schmerz auszudruecken, sucht sie zuflucht
zu einem destruktiven koerperlichen dialog mit sich selbst.