diese seite ist von der internet site versteckte scham
, ich bedanke mich nochmal bei anette,
die mir freundlicherweise erlaubt hat, sie auf meiner seite zu verwenden :o)
Hilfe für Familien und Freunde
Einige gute Wege um zu helfen sind:
Was nun? Vielleicht hat Dir jemand, der Dir nahe steht Dir so viel Vertrauen entgegen gebracht und Dir erzählt, dass er/sie unter SVV ( Selbst Verletzendes Verhalten) leidet, oder Du hast es unabsichtlich entdeckt. Wie auch immer Du es herausgefunden hast, Du weißt es nun und kannst Dich nicht vor diesem Thema drücken. Du musst auf irgend eine Art und Weise reagieren. Diese Seite soll Dir dabei helfen, wenn Du einen Freund oder ein Familienmitglied hast, das unter SVV leidet.
Nimm es nicht persönlich
SVV hat mit der Person zu tun, die es tut und weniger mit den Leuten, die um sie herum sind. Die Person, um welche Du Dich sorgst schneidet, brennt, schlägt oder kratzt tut das alles nicht, damit Du Dich schlecht oder schuldig fühlst. Sogar wenn es wie eine Manipulation aussieht; ist es wahrscheinlich nicht so gemeint. Leute verletzen sich generell nicht selber um dramatisch zu wirken, um andere zu ärgern oder um auf sich aufmerksam zu machen.
Informiere Dich
Informiere Dich so gut es geht über SVV. Diese HP ist ein guter Start; es gibt auch einige sehr aufschlussreiche Bücher über das Thema ("Bodies under siege" von Favazza, "The scarred soul" von Alderman und "a bright red scream" von Strong).Das Buch von Favazza ist in einem sehr nüchternen Ton geschrieben, Das Buch von Alderman orientiert sich in Richtung Selbsthilfe und das Buch von Strong präsentiert die Stimmen von SVV-lern, welche darüber sprechen, was sie tun und weshalb - es lässt Dich die SVV-ler besser verstehen. Alle drei Bücher enthalten sehr viele gute Informationen und Ratschläge. In Deutsch gibt es folgende Bücher...........(folgt noch)
Versuche, Deine Gefühle zu verstehen
Sei ehrlich zu Dir selbst und bei Deinen Gefühlen, wenn Du von SVV hörst und was Du darüber denkst. Mach Dir nicht vor, es sei für Dich o.k., wenn dem nicht so ist - viele Leute finden SVV abstossend, beängstigend oder provozierend (Favazza 1996, Alderman, 1997). Wenn Du Hilfe brauchst um mit diesen aufkommenden Gefühlen fertig zu werden, suche eine gute Terapeutin. Sei vorsichtig, dass Du nicht versuchst eine "Ersatz-Therapie" für das betroffene Familienmitglied, den betroffenen Freund zu machen. Was in Deiner Therapie abgeht, das sollte zwischen Dir und Deiner Therapeutin bleiben.
Frag Deine Therapeutin nicht, ob sie eine Diagnose über den befreundeten/verwandten SVV-ler erstellt oder ihn/sie gar therapiert (abgesehen davon, dass eine gute Therapeutin dies sowieso ablehnen würde). Falls der SVV-ler eine Therapie möchte stell sicher, dass er/sie nicht zu Deiner Therapeutin geht. Diskutiere den Inhalt Deiner Therapie nicht in allen, aber in den meißten allgemeinen Punkten und sage nie:" meine Therapeutin sagt, du solltest..." Eine Therapie ist dazu da, sich selber zu verstehen und nicht um andere dazu zu bringen, sich zu ändern.
Helfen, ohne das SVV zu verstärken
Es ist wichtig, dass Dein Freund, Liebhaber, Kind, Geschwisterteil weiss, dass Du unterscheiden kannst zwischen dem, was er tut und dem, was er ist und dass Du ihn trotz allem liebst. Sei verfügbar, so oft wie Du kannst. Lege Deine persönlichen Gefühle von Angst oder Ekel was SVV betrifft zur Seite und konzentriere Dich darauf, was mit der Person passiert.
Drücke Dich nicht vor dem Thema SVV.Lass die Person wissen, dass Du bereit bist darüber zu sprechen. Alles weitere überlässt du dem SVV-ler selber. Sage dem SVV-ler auch, dass du das Thema nicht selber aufbringst, weil Du ihn nicht unter Druck setzen willst und nicht, weil Du es nicht ansprechen möchtest oder eine Aversion dagegen hast.
Mach' den ersten Schritt."Ich weiss, dass Du Dich ab und zu verletzt und ich würde das gerne verstehen. Es gibt so viele Gründe, weshalb jemand so etwas tut. Wenn Du mir helfen würdest, Deine Gründe zu verstehen, dann würde mir das sehr helfen." Danach forciere bitte nichts. Wenn die Person sagt, dass sie lieber nicht darüber sprechen will, dann akzeptiere das und wechsel das Thema. Sag' vielleicht, dass Du bereit bist zuzuhören, wann immer er/sie bereit dazu ist.
Sei erreichbar.Du kannst nur jemandem helfen, wenn du erreicht werden kannst.
Setze vernünftige Grenzen. "Du bedeutest mir sehr viel. Darum habe ich grosse Mühe damit umzugehen, dass Du Dich in dem Zeitraum verletzt, wenn wir miteinander sprechen". Dies ist z.B. eine vernünftige Äusserung. Überhaupt nicht sinnvoll ist Ich mag Dich nicht mehr, wenn Du Dich wieder verletzt, wenn Du die Beziehung erhalten möchtest.
Mache unmissverständlich klar, dass die Person um die Du Dich sorgst kein SVV ausüben muss um von Dir beachtet und umsorgt zu werden.Fühle Dich frei, dem SVV-ler mit liebevollen, sorgenden Gesten zu begegnen, auch wenn diese nicht immer (oder sogar nur selten) erwiedert werden. Entziehe dem SVV-ler Deine Liebe nicht! Der Weg zu verhindern, dass SVV verstärkt wird ist der, konstant für den SVV-ler da zu sein. So dass es nichts ungewöhnliches oder spezielles ist sich um den SVV-ler zu kümmern, wenn er sich wieder selber verletzt hat.
Sorge für Ablenkung, wenn nötig.Manchmal kann etwas Ablenkung Wunder wirken. Ins Kino gehen, spazieren, ein Eis essen gehen. Einfach Sachen, die nichts mit SVV zu tun haben. Wenn die Person um die Du Dich sorgst bedrückt ist, dann kann es manchmal helfen, wenn man etwas schönes und zerstreuendes in ihr Leben bringt. Das heisst nicht, dass Du ihre Gefühle ignorieren sollst; Du kannst wahrnehmen, dass sich jemand schlecht fühlt und dennoch etwas nettes und ablenkendes tun. Es ist nicht damit zu vergleichen, dass man jemanden damit vollquatscht im Stil "da kommst Du schon drüber weg". Es soll ein Versuch sein die Negativ-Spirale zu durchbrechen, indem man etwas Positives einbringt. Es kann so etwas einfaches sein, wie jemandem eine Blume zu bringen. Glaub jedoch nicht, dass diese Bemühungen eine länger anhaltende Heilung bewirken. Hier geht es um eine ganz simple wie verbessere ich den Moment -Technik.
Wenn Du nicht in der Nähe der Person wohnst, dann biete ihr einen physisch sicheren Platz an:"Ich sorge mich um Dich; willst Du heute nacht bei mir übernachten?" Wenn dies auch oft ausgeschlagen wird so ist es manchmal dennoch beruhigend zu wissen, dass die Möglichkeit da wäre, auszubrechen.
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Frag nicht "Kann ich etwas für Dich tun"? Finde Sachen, die Du tun kannst und frage "Kann ich..?". Leute, die sich sehr schlecht fühlen wissen oft nicht, was ihnen helfen könnte um sich etwas besser zu fühlen. Da hilft es oft wenn man fragt, ob man zusammen ins Kino gehen will oder ob Du das (monatealte) dreckige Geschirr abwaschen sollst (sofern Du dies ohne Wertung machst). Spontane Handlungen der Nächstenliebe wie z.B. ich habe diese Blume gesehen und ich wusste, die gehört zu Dir wirken Wunder.
Pass auf Dich au
Es hört sich nach harter Arbeit an und das ist es auch. Und wenn Du jemanden wirklich rund um die Uhr, sieben Tage die Woche betreuen willst, dann wirst Du ausbrennen (speziell da der SVV-ler dann keinen Ansporn mehr zur Besserung bestitzt). Du musst Wege finden, wie auch Deine Bedürfnisse gestillt werden.Mach eine Pause, wenn Du eine brauchst.
Wenn Du Grenzen setzt, denk daran, dass auch wenn Du jemanden noch so liebst, Du ab und zu für eine Weile von ihm/ihr weg musst. Sag' der Person, dass Du deine Batterien wieder aufladen musst und dass dies Deine Liebe für ihn/sie nicht verändert. Unterbrich jedoch solch eine Aus-Zeit nur im Fall einer Krise, in der es um Leben oder Tod geht.
Es ist sehr schwierig, hier ein gutes Mass zu finden. Je mehr Du Dich von der Person entfernst, desto grösser kann die Krise werden, in welche der SVV-ler kommt. Wenn Du den SVV-ler wissen lässt, dass er/sie nicht am sterben sein muss, damit er/sie Deine Liebe und Aufmerksamkeit erhält, kannst Du Dir eine Pause gönnen, ohne dass der SVV-ler gleich ausflippt. Der Schlüssel ist, Vertrauen aufzubauen. Dies ist ein Prozess, der längere Zeit in Anspruch nimmt. Wenn Du einmal bewiesen hast, dass Du nicht jemand bist, der bei den ersten Schwierigkeiten gleich abhaut, dann wirst du in Zeiten ohne Krise weggehen können, ohne dass Du bei der anderen Person eine Krise heraufbeschwörst.
Ein Ultimatum setzen nützt NICHTS.
Jemanden zu lieben, der/die sich selber verletzt ist eine Übung, die eigenen Grenzen kennenzulernen. Es ist egal, wie sehr Du Dich um jemanden sorgst. Du hast kein Recht diese Person zu zwingen so zu handeln, wie Du es für richtig hältst. In den zwei Jahren, in denen die die Bodies under Siege mailing-Liste geführt wurde, wurde nur ein Fall erlebt, in dem ein Ultimatum gewirkt hat. Manchmal wird SVV nur unterdrückt und bricht später heftiger und schlimmer aus als vorher. Manchmal wird SVV einfach heimlich gemacht. Eine Person reagierte darauf so, dass sie sich darauf konditionierte, möglichst versteckte Stellen am Körper zu finden, an denen sie sich verletzen konnte. Werkzeuge zu konfiszieren ist ebenso sinnlos. Es fordert den SVV-ler nur dazu heraus, Ersatz zu finden. Es gibt Leute, die haben es geschafft, sich mit Plastikbesteck zu verletzen.
Bestrafung heizt den Teufelskreis des Selbsthasses, wecher zu SVV führt nur an. Schuldzuweisungen ebenso. Beides ist sehr gängig und beides macht die Sache ganz klar nur schlimmer. Der grösste Trugschluss ist der Glaube, dass SVV etwas mit DIR zu tun hat; von wenigen Ausnahmen abgesehen ist das nicht der Fall.Akzeptiere Deine Grenzen.
Erkenne den Schmerz der Person, um die Du Dich sorgst an.
Akzeptieren und Anerkennen, dass jemand Schmerzen hat heilt die Schmerzen zwar nicht, aber sie können erträglicher werden. Lass' den SVV-ler wissen, dass Du sein SVV nicht als Erpressung siehst oder um Dir das Leben hart oder unbequem zu machen. Anerkenne, dass es sich um wirklichen Schmerz handelt, für den noch kein anderer Weg gefunden wurde, um mit ihm umzugehen. Zeige Hoffnung, dass es die Möglichkeit gibt, andere Wege zu finden damit umzugehen. Wenn der SVV-ler darauf anspricht, dann besprich mit ihm/ihr die möglichen Vorgehensweisen.
Forciere die Dinge nicht
Wenn Du ein Angebot machst und dies abgelehnt wird, warte ein paar Tage. Sei nicht ungeduldig. Es ist für einen SVV-ler nicht einfach, zu jemandem Vertrauen zu fassen. Vor allem, weil die Meißten schon viele negative Reaktionen auf ihr SVV erhalten haben.Hab Geduld.