WAS CHARAKTERISIERT
MENSCHEN
DIE SICH SELBST VERLETZEN ?
wieviel entschlossenheit brauchen wir, um uns so tief in die haut zu schneiden, das es blutet? die nerven der haut senden schmerzsignale ans gehirn, um uns vor einer drohenden verletzung zu warnen. im falle einer selbstverursachten verwundung fungiert dieser schmerz als koerpereigener abwehrmechanismus, um uns davon abzuhalten weiter auf eine koerperliche verletzung hinzuarbeiten. wenn jemand trotz dieser schmerzen weitermacht, bedeutet das,dass er durch etwas staerkeres motiviert ist als durch den schmerz etwas, das ihn in die lage verstezt, diesen zu ignorieren oder zu ertragen. um schmerz zu ignorieren, sind intensive gefuehle erforderlich. erinnern sie sich einmal wie es war, wenn sie schwimmen wollten und ihren fuss ins kalte wasser hielten als sie die kaelte spuerten liessen sie sich davon vielleicht abhalten oder fanden einen anderen weg um ins wasser zu gelangen indem sie entweder einfach hineinsprangen um den ganzen schock aufeinmal zu eleben oder sich langsam und ziterd vortasten was aber, wenn sie ein kind im wasser sahen, das wie wils mit den armen rudert und zu ertrinken drohte? dann haetten sie sich sofort auf den weg gemacht das zu verhindern und nicht einmal bemerkt wie kalt das wasser war wenn etwas groessere prioritaet hat, ist es unmoeglich,unwohlsein und gefahr zu ignorieren das retten eines kindes stellt eine solche prioritaet dar. welche prioritaet leitet eine person die sich selbst verstuemmelt oder schneidet, so dass sie die koerpereigene abwehr umgehen undund den schmerz ignorieren kann? was bewirkt dieses umschalten im gehirn und verstezt sie in die lage sich ohne jede notwendigkeit oder dringende prioritaet mit einem kuechenmesser sich selbst in die haut zu schneiden? fuer die person die sich selbst verletzt ist das hervorrufen von schmerz ( in dem fallwo der schmerz tatsaechlich erlebt wird) oder blut das ziel an sich sie muss ihre eigenen inneren emotionalen notwendigkeiten dringlichkeiten und gefahren erleben,die fuer sie ebenso intensiv und real sind, wie fuer den menschen, der sich ins wasser begibt, um das ertrinkende kind zu retten. der schwimmer reagiert auf ein verhalten das ausserhalb von ihm geschieht. ein mensch der sich selbst verletzt, reagiert auf innere gefuehle - vielleicht ein ereigniss aus der vergangenheit oder eine reihe von ereignissen aufgestauter aerger oder verletztheit oder beliebige kombinationen dieser gefuehle. moeglicherweise rettet der schwimmer einem kind das leben. er hat ein klares ziel, das ihm den grund liefert, das kalte wasser zu ignorieren. die person, die sich selbstverletzt, nimmt vielleicht noch nicht einmal wahr, was sie sich antut und was die gruende fuer ihr verhalten betrifft, kennt sie diese wahrscheinlich auch nicht.und doch hat sie ihr eigenes ziel - ein draengendes und unmittelbares. worin besteht dieses ziel? durch ihr handeln loest sie kein taktisches problem fuer sich oder andere menschen also muss sie nach unserem verstaendnis auf innere gefuehle reagieren. indem sie sich koerperlich verletzt,verschafft sie sich symptomatisch abhilfe fuer vorhandenen kummer oder schmerz es mag uns grotesk vorkommen, den einen schmerz mit einem anderen zu behandeln, aber genau das tut die person das ist ihr ziel. die moeglichkeit , die sie ausschliesst - und die den meisten von uns sehr viel vertrauter erscheint - wuerde darin bestehen, den schmerz in worte zu fassen, so dass er ausdruck findet, mitgeteilt und untersucht werden kann. wenn wir uns einer ungerechtigkeit so stellen, wird die spannung, die innerlich entstanden ist, meistens abgebaut. so entwickeln wir verstaendnis. bei der symptomatischen oder >>ersatz<< - methode laesst die person, die sich selbst verletzt, das gefuehl der verletztheit nie wirklich hinter sich, sondern sorgt lediglich fuer eine kurzfristige erleichterung. somit fuehrt dieser weg nicht nur zu einem stau von negativen gefuehlen, sondern auch zu einer sucht nach der methode selbst und der kurzfristigen erleichterung, die sie verschafft die sich selbstverletzende person zieht sich innerlich immer mehr zurueck, kehrt sich ab von anderen menschen und gibt jede reale emotionale verbindung auf. dieser >> rueckzug nach innen << reduziert unweigerlich das gefuehl von beziehung zu anderen oder einer zwischenmenschlichen realitaet ueberhaupt, und fuehrt dazu, dass das praezise realitaetsempfinden insgesamt allmaehlich abnimmt. das bezeichnen wir als psychopathologie oder psychische krankheit. das bringt uns zu der frage: " warum sind manche menschen betroffen andere hingegen nicht ? " >>> <<<